Traum des Spiels: Wenn kleine Jungs nachts wachliegen, wenn sie sich sehnsüchtig hineindenken in einen großen Moment, dann sehen sie das, was Mario Götze in Minute 113 erlebte. WM-Finale, Verlängerung, schöner Pass von Schürrle, mit der Brust angenommen, dann direkt ins lange Eck gelegt – 1:0. Ja, ein Traumtor. Ein Traumtor von dem Spieler, der unlängst anmerkte, er lebe beim FC Bayern seinen Traum. Damals glaubten ihm wenige. Jetzt würde das jeder.
Albtraum des Spiels: Wenn große Jungs nachts wachliegen, wenn sie sich ängstlich hineindenken in einen schlimmen Moment, dann sehen sie das, was Toni Kroos in Minute 20 erlebte. Viel schlimmer als seine Kopfballrückgabe auf Neuer, die sich zum Steilpass auf Gonzalo Higuaín entwickelte, ist kein Fußball-Albtraum der Welt. Ob der Argentinier Angst hatte vor Manuel Neuer? Ob er überrascht war oder zu nervös? Alles das bleibt unklar. Bis auf das Ergebnis: Higuaín verzog den Abschluss weit neben das Tor. Auch eine Art Albtraum.